28. Juni 2008

Hermann Moritz von Sachsen - Le Maréchal de saxe


Der Nächste im Reigen der Edelvasallen von Louis XV. ist Moritz von Sachsen, ein Sohn von August dem Starken. Als begnadeter Kriegsherr war er im Dienste des französischen Königs von 1720 bis 1748. Nationalismus war zu dieser Zeit noch unbekannt und Franzosen schlossen den Deutschen Moritz von Sachsen und seine deutschen Truppen und später seine Volontaires de Saxe in ihr Herz.
Sein Handwerk, das er mit einer Begabung und Akribie betrieb, lernte er bei Prinz Eugen von Savoyen der in Österreich so wie Moritz von Sachsen in Frankreich noch heute wie Helden verehrt werden.

Moritz von Sachen bescherte den Franzosen, die zu dieser Zeit als nicht besonders kriegstüchtig galten, durch geniale Kriegsführung einen Sieg nach dem anderen. Er blieb während seiner ganzen Dienstzeit unbesiegt und war vom Französischen Volk, seinen Truppen und dem König angesehen und respektiert.
Die Haustruppe und Leibgarde von Moritz von Sachen waren die berüchtigten Volontaires de Saxe eine bunt zusammen gewürfelte Reitertruppe aus aller Herren Länder zu seiner persönlichen Verfügung.
König Louis XV. stellte ihm das Schloss Chambord auf Lebenszeit zur Verfügung auf das er sich 1748 nach dem Frieden von Aachen zurückzog.


Eine kurze Anekdote aus seinem Leben zusammengefasst aus einen Brief der Madame Pompadour:

Da die Französischen Truppen sehr trinkfreudig und gerne Schlachtlieder bis in tiefe Nacht sangen, kam es immer wieder vor und insbesondere vor wichtigen Schlachten, dass mit viel Wein und Gesang Stimmung gemacht wurde. Daher waren die Regimenter kurz vor den Schlachten noch recht angeheitert und nicht voll einsatzfähig.

Da die Französischen Truppen, die zum großen Teil aus jungen Adeligen bestanden, für die ein ehrvoller Heldentod sozusagen zum Geschäft gehörte, drohte Ihnen Moritz von Sachsen damit, jeden Trunkenbold beim nächsten Gefecht in den Schützengräben zurückzulassen.
Die Drohung nicht mit den Freunden den Heldentod sterben zu dürfen, oder womöglich vom Feind hinter der Gefechtslinie als Feigling aufgefunden zu werden, genügte vollauf um alle Franzosen stocknüchtern zu halten.
Zumindest bis zum nächsten Gefecht.

Da aus deutscher Sicht, wenig Literatur vorhanden ist, habe ich die Wikibiographie in den Titellink eingefügt.