18. November 2007

Die Helfer der Revolution


Camille Desmoulins
Desmoulins studierte auf dem Collège Louis le Grand in Paris die Rechte, wurde Advokat in Paris und warf sich mit glühender Begeisterung für Freiheit und Gleichheit, die er schon als Jüngling in Gedichten gefeiert hatte, der Revolution in die Arme.

Desmoulins war einer der Mitbegründer des Club des Cordeliers und Gegner der Girondisten. Im Palais Royal wusste er durch feurige Reden („Aux armes!“ – „An die Waffen!“) die Menge zu entflammen, und als er sie am 12. Juli 1789 aufforderte, ein Abzeichen für die Freiheitskämpfer anzulegen, und selbst ein Blatt von einem Baum an seinen Hut steckte, entstand der Brauch, Kokarden zu tragen. Den Sturm auf die Bastille verursachte er mit diesem leidenschaftlichen Aufruf mit und löste eine regelrechte Bewegung aus.
Beim Sturm auf die Bastille verkündigte er von den Trümmern herab den Franzosen Freiheit und Gleichheit. In seinem erfolgreichen Journal Révolutions de France et du Brabant nannte er sich den „Procureur général de la lanterne“ und erklärte offen, dass die Volkssouveränität die einzige Verfassungsart sei, welche der französischen Nation und jedermann, der des Namens Mensch nicht unwürdig sei, gezieme. Von der von ihm verlegten Zeitung La Tribune des Patriotes erschienen nur vier Ausgaben.
Desmoulins heiratete 1790 die geistreiche Lucile Duplessis, eine Tochter aus wohlhabendem Hause.
Obwohl Jugendfreund Robespierres, fühlte er sich doch mehr von dem gemütlicheren Danton angezogen und stiftete mit diesem den Club des Cordeliers. Fortan handelte er mit Danton in Gemeinschaft, auch am 10. August 1792 und bei den Septembermorden.

Von der Pariser Gemeinde in den Konvent gewählt, stimmte er für den Tod des Königs. Obgleich der Bergpartei angehörig, zollte er doch den Girondisten volle Achtung, suchte mit Danton auf eine Versöhnung der Parteien hinzuwirken und schlug, als dieser Versuch scheiterte und die Girondisten das Schafott besteigen mussten, die Einsetzung eines Gnadengerichtes vor. In demselben Sinne gab er im Januar 1794 seinen Vieux cordelier heraus, ein Blatt voll Geist, Witz und beißender Satire, in dem er die Tyrannei der Schreckensmänner schilderte und zur wahren Freiheit, zur Mäßigung und vernünftigen Handhabung der Gesetze aufforderte. Hébert, den er besonders angriff, klagte ihn an, die Wiederherstellung des Königtums zu beabsichtigen. Robespierre, nachdem er seinen Freund vorher anscheinend verteidigt hatte, beantragte unter dem Druck der Radikalen im Wohlfahrtsausschuss – wie z. B. Billaud Varenne – vor voller Versammlung die Verbrennung aller Nummern des Vieux cordelier. Als Desmoulins trotzdem die Männer des Terrorismus und die Jakobiner nur noch heftiger angriff, ließ Robespierre am 30. März 1794 Desmoulins, Danton u. a. verhaften, worauf namentlich Saint-Just, Desmoulins persönlich verfeindet, dessen Verurteilung betrieb.
Desmoulins war somit anfänglich begeisterter Anhänger eines radikalen Kurses, entfernte sich aber letztlich davon. Dies kostete ihn und auch seine Frau das Leben. Er wurde nach Verurteilung durch Robespierre gemeinsam mit Danton und mehreren anderen hingerichtet. Auf dem Blutgerüst am 5. April 1794 rief er aus, auf die Guillotine deutend: „Dies ist also der Lohn für den ersten Apostel der Freiheit! Die Ungegeuer, die mein Blut fordern, werden mich nicht lange überleben!“
Seine 23-jährige Frau, die sich über seine Hinrichtung beschwerte, musste ihm 14 Tage später auf das Schafott folgen.
Quelle Wikipedia


Marquis de La Fayette

La Fayette stammte aus einer Adelsfamilie in Chavaniac (Département Haute-Loire). Er wurde zwar schon mit 13 Jahren Vollwaise, hatte aber wegen des großen Vermögens seiner Familie keine materiellen Einschränkungen und konnte seinen Neigungen nachgehen.
Von 1771 bis 1776 diente er in der französischen Armee, doch bald quittierte er den Dienst wieder. Nach der Unabhängigkeitserklärung der britischen Kolonien ging La Fayette deshalb gegen den massiven Widerstand seiner Familie mit einer selbst angeworbenen Freiwilligentruppe 1777 nach Amerika, um dort für die amerikanische Unabhängigkeit und seine Ideale der Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Am 13. Juni landete er nördlich von Charleston (South Carolina) und bot der Kontinentalarmee seine unbezahlten Dienste an. Durch einen Sonderbeschluss des Kongresses wurde er am 31. Juli zum Generalmajor der Kontinentalarmee ernannt. Als überzeugter Demokrat und Verfechter des Freiheitsgedankens setzte sich La Fayette für die Demokratie, die Abschaffung der Sklaverei und die Menschenrechte, die Thomas Jefferson 1776 in Virginia verfasst hatte, ein. In dieser Zeit wurde er in Gegenwart von George Washington in eine militärische Freimaurerloge in Morristown aufgenommen. Später wurde La Fayette in Frankreich Mitglied der Freimaurerloge „Contrat Social“. 1778 verbündeten sich Frankreich und die USA gegen Großbritannien, daraufhin erklärte Großbritannien Frankreich den Krieg. La Fayette kehrte 1779 für sechs Monate nach Frankreich zurück, um Militär- und Finanzmittel für die USA zu beschaffen. 1780 kehrte er an Bord der Hermione nach Amerika zurück und war führend am Virginia-Feldzug beteiligt. Dieser endete 1781 mit der Kapitulation der Briten bei Yorktown. Als er nach Frankreich zurückkehrte, bereitete ihm das Volk einen triumphalen Empfang und Ludwig XVI. nahm ihn in die Notabelnversammlung auf.
In der Anfangsphase der Französischen Revolution war La Fayette einer der führenden Politiker. 1789 wurde er Mitglied der Generalstände und brachte nach amerikanischem Vorbild eine Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte in die neue Nationalversammlung ein. Am 14. Juli 1789 wurde er Vizepräsident der Nationalversammlung. Nach dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 wurde er Kommandant der Nationalgarde und gründete den politisch gemäßigten Klub der Feuillants, die nach einer konstitutionellen Monarchie nach englischem Vorbild strebten.
Lafayette war während Constituante das Bindeglied zwischen Nationalversammlung dem König und dem Volk. Er war der kongeniale Partner von Mirabeau mit dem er versuchte die Monarchie zu retten.
La Fayette wurde mit dafür verantwortlich gemacht, dass der König am 20. Juni 1791 einen Fluchtversuch unternehmen konnte. Am 14. Juli 1791, als das Föderationsfest auf dem Marsfeld gefeiert wurde, leistete La Fayette als erster den Bürgereid. Drei Tage später ließ er jedoch das Feuer auf eine aufgebrachte Menschenmenge eröffnen. Dieses Massaker auf dem Marsfeld mit hunderten Toten kostete ihn einen großen Teil seiner Popularität. Am 1. Oktober legte er nach der Auflösung der Nationalversammlung die Führung der Nationalgarde nieder, worauf der König ihm das Kommando über eine der drei französischen Armeen gab.
1792 kommandierte La Fayette eine Armee im Krieg zwischen Frankreich und Österreich. Doch nachdem am 13. August die Tuilerien gestürmt und der König in Kerkerhaft überführt worden war, protestierte La Fayette entschieden. Daraufhin wurde er von den Jakobinern öffentlich beschuldigt, er wolle sich ihren Zielen in den Weg stellen und die Truppen gegen sie wenden. Die Nationalversammlung erklärte ihn zum Verräter. La Fayette floh deshalb nach Flandern, wo er von den Österreichern gefangen genommen wurde. Von 1792 bis 1797 war er in Österreich und in Preußen interniert.
Erst Napoléon I. erwirkte 1797 seine Freilassung. Als La Fayette nach Frankreich zurückkehrte, zog er sich auf sein Landgut Lagrange zurück und hielt sich vom öffentlichen Leben fern, da er die Politik Napoléon Bonapartes ablehnte. Nach der Verbannung Napoléons engagierte er sich wieder in der Politik. 1815 sowie von 1818 bis 1824 und von 1825 bis zu seinem Tod war La Fayette Mitglied der Deputiertenkammer. Seit 1818 war er liberaler Abgeordneter. Während der Julirevolution von 1830 befehligte er erneut die Nationalgarde und unterstützte die Thronbesteigung des „Bürgerkönigs“ Ludwig Philipp. Sowohl in der nachnapoleonischen Restauration als auch nach der Julirevolution führte La Fayette die liberale Opposition.
La Fayette starb am 20. Mai 1834 im Alter von 76 Jahren in Paris und wurde auf dem Friedhof Cimetière de Picpus bestattet.
Quelle Wikipedia

Keine Kommentare: